Nachhaltiges Bauen nimmt in Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit eine immer zentralere Rolle ein. Ein Leuchtturmprojekt für diese Entwicklung ist der „Holzbaupreis Niedersachsen“, der in diesem Jahr zum fünften Mal verliehen wurde. Am 11. November 2024 überreichte Forstministerin Miriam Staudte gemeinsam mit dem Juryvorsitzenden Prof. Markus Langer die Auszeichnungen im Alten Rathaus in Hannover.
Drei Hauptpreise und ein Sonderpreis für innovative Holzbauprojekte
Die Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs zeigen, wie vielfältig, innovativ und klimafreundlich Holzbau sein kann:
- Gemeinschaftswohnprojekt querbeet in Lüneburg
Das Gebäude kombiniert nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Stroh, Lehm und Kalk in beeindruckender Weise. Es beweist, dass nachhaltiges Bauen nicht nur möglich, sondern auch im großen Maßstab realisierbar ist.
- Haus M in Isenbüttel
Dieses Einfamilienhaus überzeugt durch seine Low-Tech-Architektur, die Energieeffizienz allein durch die Form des Gebäudes fördert. Die Jury lobte die durchdachte Gestaltung und klare Organisation.
- Sartorius Forschungs- und Entwicklungsgebäude in Göttingen
Mit über 13.000 m² Bruttogeschossfläche zeigt dieses Projekt, dass auch große Gewerbebauten aus Holz umsetzbar sind. Die Hybrid-Konstruktion aus Holz, Stahl und Beton steht für Komfort und Nachhaltigkeit gleichermaßen.
Ein Sonderpreis für Zirkuläres Bauen und Naturbaustoffe ging an ein Einfamilienhaus in Barsinghausen, das mit einer tragenden Stampflehmwand, Holzständerwerk und Strohballendämmung beeindruckte. Hier wurden Suffizienz und Kreislaufgerechtigkeit konsequent umgesetzt.
Bauen mit Holz als Beitrag zum Klimaschutz
Forstministerin Staudte betonte in ihrer Ansprache die zentrale Rolle des Holzbaus für den Klimaschutz. „Bauen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und kann herkömmliche Baustoffe ersetzen. Herzlichen Glückwunsch an die Preisträger und vielen Dank an alle, die an diesem Wettbewerb teilgenommen haben.“
Auch Prof. Dr. Jürgen Kropp vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung unterstrich in seinem Impulsvortrag die Bedeutung von Holz als Baustoff für die globale Klimawende. Am Beispiel des Bauhaus Erde zeigte er die Möglichkeiten nachhaltiger Bauweise auf.
Zukunftsziele: Verdopplung der Holzbauquote bis 2030
Die Vision ist klar: Bis 2030 soll die Holzbauquote im öffentlichen und privaten Wohnbau in Niedersachsen auf 22 % steigen. Ein Konzept der Architektenkammer Niedersachsen sieht vor, den Einsatz kohlenstoffspeichernder Baustoffe aus nachhaltiger Bewirtschaftung zu fördern, um aktiv CO₂ einzusparen und den Klimaschutz voranzutreiben.
Der Holzbaupreis Niedersachsen: Ein Wettbewerb mit Tradition
Seit 2016 wird der Holzbaupreis Niedersachsen alle zwei Jahre verliehen. Ziel ist es, Bauwerke auszuzeichnen, die durch den Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen besonders nachhaltige und ressourcenschonende Konzepte umsetzen. Organisiert wird der Wettbewerb vom Landesbeirat Holz e.V. und dem Landesmarketingfonds Holz des 3N Kompetenzzentrums Niedersachsen.
Einblicke und Inspiration
Die diesjährigen Preisträger und ihre Projekte zeigen eindrucksvoll, dass Bauen mit Holz nicht nur umweltfreundlich, sondern auch innovativ und ästhetisch anspruchsvoll sein kann. Detaillierte Informationen und Bilder der prämierten Projekte finden Sie unter holzbau-in-niedersachsen.de.
Bauen wir gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft – Holz macht’s möglich!