Strohbauweise
Mit Holz, Lehm und Stroh lassen sich moderne, behagliche und langlebige Gebäude errichten, die sowohl im Betrieb als auch in der Herstellung besonders umweltfreundlich sind. Die Verwendung von Stroh als Dämmstoff ist in Deutschland erst seit wenigen Jahren bauaufsichtlich zugelassen, kann aber weltweit auf eine mehr als hundertjährige erfolgreiche Anwendung und Tradition zurückblicken. In einem Blogbeitrag räumen wir mit 7 Mythen zu diesem Thema auf.


Stroh kann direkt vom Acker nebenan in landwirtschaftsüblicher Form als anerkannter Dämmstoff eingesetzt werden, sowohl für Herstellung als auch für den Transport entstehen nur minimale schädliche Umwelteinflüsse. Es wird mit ausgerichteten Halmen in Ballenform in ein Holzständerwerk eingesetzt und direkt verputzt. Auf der Innenseite kann hierbei der wohngesunde Baustoff Lehm eingesetzt werden, auf der Außenseite z.B. Kalkputz. Strohgedämmte Wände sparen durch höchste Wärmedämmwerte Heizenergie im Betrieb des Gebäudes, gleichzeitig wird für ihre Herstellung ebenfalls unschlagbar wenig Energie aufgewendet.
Das Bauen mit Holz, Stroh, und Lehm spart Ressourcen und minimiert die Nutzung seltener und unökologischer Materialien. Holz und Stroh stehen als nachwachsende Rohstoffe in Deutschland reichlich zur Verfügung, auch Lehm ist hierzulande beinahe unbegrenzt vorhanden. Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe für langlebige Bauprodukte bietet gegenüber natürlichen Baustoffen mineralischer Herkunft noch einen weiteren Vorteil: Für die Dauer ihres Einsatzes in Bauteilen entziehen sie der Atmosphäre das während des Pflanzenwachstums über Photosynthese gespeicherte Kohlendioxid und entlasten so das Klima. Wer heute mit nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh und Holz baut, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz gerade für die besonders wichtigen, kommenden Jahrzehnte.
Die Verwendung von Holz, Stroh und Lehm ermöglicht ein besonders gesundes, ausgeglichenes Raumklima.
Noch ist Holzbau und noch mehr die Verwendung von Stroh als Dämmstoff ein Randthema, gerade in Norddeutschland tun sich manche, klinkergewöhnte Menschen damit schwer. Tausende von strohgedämmten Gebäuden in ganz Europa und auch weltweit stellen mittlerweile aber eindrucksvoll unter Beweis: die Strohbauweise kann es mit den herkömmlichen Bauweisen aufnehmen und wird immer mehr zu einer ernstzunehmenden, langlebigen und bezahlbaren Alternative. Ausgeführt von regionalen Handwerkern mit regionalen Rohstoffen stärkt sie ganz nebenbei auch noch die lokale Wirtschaft.