Während auf der Baustelle alles fleißig vorangeht und wir uns immer freuen, vor Ort Neues zu entdecken, beschäftigen wir uns in vielen Arbeitsgruppen gerade mit dem Thema Finanzen. Denn vor wenigen Tagen lag die aktuelle Kostenkalkulation vor. Durch diese unruhigen Zeiten, in die unser Bauprojekt fällt, kam es zu weiteren Kostensteigerungen. Engpässe bei Rohstoffen, Verzögerungen auf der Baustelle, Abweichungen vom Plan. Na klar, haben wir mit einem Puffer geplant – wir hätten aber nicht gedacht, dass dieser sooo groß sein muss: dass die Holzpreise so explodieren, dass teilweise unklar ist, ob das Glas für unsere Fenster rechtzeitig zur Verfügung steht, dass unser Strohballen-Lager einen Sturmschaden erleidet und und und.
Es bleibt ein Abenteuer! Wir sind eben auch derzeit Deutschlands größte Wohnanlage in strohgedämmter, direkt mit Lehm und Kalk verputzter Holzbauweise und das erste viergeschossige Holzgebäude im ganzen Landkreis Lüneburg. Da werden manche Details eben auch erst in ihrer Umsetzung klar. Wir lernen und sind uns sicher: Unsere Erfahrungen werden wir teilen, damit andere davon profitieren.
Aktuell treibt uns auch die Sorge um, dass manche von uns es nicht schaffen könnten, die gestiegenen Kosten zu tragen. Wir haben Angst, Menschen aus unserer Gemeinschaft zu verlieren, die in den letzten Wochen und Monaten immer mehr zu einem WIR zusammengewachsen ist. Aus dieser Entwicklung ist unsere Crowdfunding-Kampagne entstanden. Ziel: über (externe) Privatkredite einen Teil der Kosten, den geplanten Kreativ- und Arbeitsraum – Open Space – und die Tiefgaragen-Stellplätze zu tragen. Die Kredite werden über Nutzungsgebühren zurückgezahlt.
Wir haben eine AG Fonds gegründet, die schaut, wo sich Menschen im Projekt gegenseitig unterstützen können. Oder ob sich auch hier externe Privatkredite finden, die Finanzlücken schließen können. Diese Gruppe hat vor kurzem unsere Kreditverträge fertig ausgearbeitet. Juchhuu! Jetzt kann es richtig losgehen – unterstützt du uns? Meld dich!
Klingt alles ganz schön komplex? Ist es auch! Wir lernen also nicht nur täglich Neues übers Bauen dazu, sondern sammeln auch jede Menge anderes Wissen. Und merken: Wenn wir unsere Kompetenzen bündeln, können wir einiges schaffen. Und, wie es sich beim Abenteuer gehört, ergeben sich auch immer mal wieder unerwartete Begegnungen, zum Beispiel ein Telefonat mit der Bundesbank. Hat von uns vorher auch noch nie jemand gemacht 🙂
Und was hat das nun alles mit Suppe zu tun? Ganz einfach: Schreibst du Fond ohne s (mensch hört’s ja nicht), landet dein Kopfkino eher beim Kochtopf als bei Geldanlagen. Unsere Suppengruppe hört sich auch einfach nach mehr Spaß an als eine AG Fonds!