Am Donnerstag waren wir im Rathaus Uelzen zu Gast. Eingeladen hatte das Seniorenbüro Uelzen zur Veranstaltung „Gemeinsam ist man weniger allein: Gemeinschaftlich wohnen und leben“. Rund 50 interessierte Zuhörer:innen füllten den Ratssaal – eine schöne Atmosphäre, die von Neugier und Austauschlust geprägt war.
Zunächst sprach Dipl.-Ing. Andrea Beerli vom FORUM Gemeinschaftliches Wohnen e.V., Bundesvereinigung und Niedersachsenbüro Neues Wohnen im Alter. Ihr Vortrag bot einen spannenden Überblick über die Vielfalt gemeinschaftlicher Wohnformen – und wir konnten wunderbar daran anknüpfen.
Denn: wir sind so etwas wie eine Mischung aus bottom up und top down – viel Eigeninitiative, aber auch wertvolle Unterstützung durch erfahrene Menschen. Von anderen Wohnprojekten (etwa durch Mehr Leben e.V.) und durch unsere Partner Plan W und deltagrün haben wir auf unserem Weg viel gelernt. Während wir Andreas Vortrag lauschten, wurde uns bewusst: Wir sind schon lange dabei – und haben uns ein starkes Netzwerk aufgebaut.
So verbinden wir eigene Erfahrungen mit denen anderer Projekte: von LeNa und Räume in Lüneburg über Hof Sonntag eG, deren Mitglieder uns bei den Strohbauwochen tatkräftig unterstützt haben, bis hin zu Mittendrin Leben in Harmsdorf, mit denen wir zum Thema Soziokratie in gutem Kontakt stehen (und deren Lager wir schon mal mitnutzen durften, als wir noch keinen Keller hatten 😉).
Andrea sprach in ihrem Vortrag auch davon, dass Menschen in gemeinschaftlichen Wohnprojekten oft engagiert sind und sich gern nach außen öffnen. Da erkennen wir uns wieder: ob beim Öffnen unserer Gemeinschaftsflächen – wie dem Gemeinschaftsraum oder dem Open Space – oder bei Nachbarschaftsaktionen wie der Langen Tafel, dem Stadtteilfest oder dem Hofflohmarkt. Zum Sommerfest laden wir jedes Jahr die Nachbarschaft ein – und freuen uns über diese gewachsene Verbindung.






Ein weiteres Thema war das Gruppenprofil und das gegenseitige Kennenlernen. Gerade weil wir unser Projekt in Zeiten von Kontaktbeschränkungen geplant haben, war das keine einfache Ausgangslage. Aber wir haben gelernt, miteinander und voneinander zu lernen – uns auf Augenhöhe zu begegnen und gemeinsam weiterzukommen.
Wir beschäftigen uns mit Themen wie Soziokratie, Gewaltfreier Kommunikation und dem Gemeinschaftskompass, um unsere Zusammenarbeit stetig zu stärken.
Solche Veranstaltungen wie in Uelzen sind für uns immer ein Gewinn – zum Lernen, Vernetzen und Teilen. Diesmal konnten wir nicht nur von unseren Erfahrungen berichten, sondern auch selbst wieder viel mitnehmen: vom Projekt GAGA – Ganz anders gemeinsam altern aus Stade, das bereits seit 14 Jahren besteht. Ihr Motto „Wir leben Nähe und wahren Distanz“ hat uns gefallen – eine Haltung, die gut beschreibt, wie Gemeinschaft gelingen kann.
Wir sind dankbar für den offenen Austausch und nehmen viele Impulse mit nach Hause. Und ja – solche Treffen zeigen uns auch: Wir haben schon viele Schritte gemeistert!
