Draußen regnete es in Strömen, im Wälderhaus in Hamburg Wilhelmsburg herrschte freudige Stimmung: stellvertretend für querbeet nahmen Mel und Eva unseren Preis im Projekt Nachhaltigkeit entgegen.
Mitte Mai schrieb das RENN Netzwerk – das sind die Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien – den „Wettbewerb für Zukunftsgestaltung mit Leidenschaft“ aus. Wie passend! Davon fühlten wir uns gleich angesprochen! Gesucht waren „Projekte, die die Welt besser machen“. Mit unserer Bauweise aus nachwachsenden Rohstoffen und einem Projekt, das großen Wert auf Gemeinschaft legt, wollen wir genau das: kleine Schritte dazu beitragen die Welt besser zu machen. Und darin Vorbild sein, ansprechbar für andere und selbst von Erfahrungen ähnlicher (Wohn)projekte profitieren.
Abgesehen von der Möglichkeit sich für eine solche Bewerbung nochmal selbst die Frage zu stellen „Was macht querbeet eigentlich aus? Was macht es besonders? Welche Werte sind uns wichtig?“, reizte uns der Gedanke, dass wir durch den Wettbewerb mehr Menschen zeigen können, was wir tun. Wie sonst sollen andere von uns erfahren?!
Am 16. September bot sich genau diese Gelegenheit! Denn: wir haben den Wettbewerb für Niedersachsen gewonnen und wurden als Projekt N ausgezeichnet. RENN.nord lud uns ins Wälderhaus ein.
Unsere Laudatio hielt Franziska, die selbst vor 2 Jahren mit ihrem Projekt ausgezeichnet wurde:
Ausgezeichnet als Projekt Nachhaltigkeit in der Kategorie „N – Jetzt und vor Ort“ wird das querbeet Wohnprojekt. Und lassen Sie mich Ihnen sagen: Dass dieses Projekt in dieser Form zu Stande gekommen ist, grenzt an ein kleines Wunder.
Während die Welt aufgrund der Pandemie stillstand, setzten sich 50 Erwachsene in Bewegung und entwickelten trotz schwierigster Umstände ihre gemeinsame Idee eines nachbarschaftlichen und ökologischen Wohnprojekts. Sie machten trotz aller Unsicherheiten Nägel mit Köpfen. Was einmal als Wunschtraum, oder vielleicht auch als Hirngespinst entstand, wird so Realität.
Das erste von zwei Häusern konnte im Juni diesen Jahres Richtfest feiern. die Häuser haben es in sich: in einem Rundumschlag bedienen sie eine breite Palette der Transformationsbereiche der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Bau aus Stroh, Lehm und Holz mit Dachbegrünung, Photovoltaik-Anlage und eigenem Mobilitätskonzept. Neben Wohnungen gibt es Gemeinschaftsräume, ein Gemeinschaftsgarten, eine Gemeinschaftswerkstatt und FoodSharing. Es gibt einen Coworkingspace zum Arbeiten, als Kreativraum und Atelier, für Beratung und Coaching sowie Workshops und Vorträge.
Ein Vorzeigeprojekte in Sachen Bauen, Wohnen und Gemeinschaft. Ich wünsche allzeit gute Nachbarschaft und gratuliere herzlichst zur Auszeichnung „Projekt Nachhaltigkeit“!
Franziska, TUTAKA
Bei der Preisverleihung lernten wir auch die weiteren Preisträger*innen aus den anderen norddeutschen Bundesländern kennen:
- bewirk – gemeinsam fürs klima für Schleswig-Holstein: das Team von bewirk regt Bürger*innen, insbesondere auch Schulen, an, sich vor Ort für Klimaschutz zu engagieren und bietet dazu zahlreiche Anregungen auf der eigenen Plattform.
- naturschutz2go für Bremen: Jonte lädt alle ein aus alten Kaugummiautomaten Samen-Spender zu bauen, um Artenvielfalt zu erhalten, indem Lebensräume für Insekten geschaffen werden.
- Techucation@School für Hamburg: Die Plattform stellt Lehrkräften zahlreiche digitale Materialien zu Fragen rund um die Digitalisierung zur Verfügung.
Im Anschluss an die Veranstaltung war zur Vernissage von COALSCAPES und einer Panel-Diskussion zu „Suffizienz-Strategien für Hamburg“ geladen. Was für ein schöner Abend! Danke, RENN.nord und dem Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) für die Auszeichnung & Einladung.
Fotos: Pauline Willrodt